Der Weltwirtschaft stehen unruhige Zeiten bevor. Die Gefahr von Spekulationsblasen ist größer denn je. Das Tempo, in dem Aktien gekauft und verkauft werden, bewältigen fast nur noch Computer.
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Versagt die menschliche Vernunft, wenn Spekulationsblasen doch immer wieder neu entstehen? Professor Harald Lesch gibt Einblicke in ein System aus Gier, Macht und hochriskanten Spekulationen.
Forscher gehen der Frage nach, welche Verhaltensweisen zu riskanten finanziellen Transaktionen führen. Ist die Gier im Menschen angelegt – oder ein Ergebnis der Sozialisation? Und: Welches Risiko bergen die Mechanismen der Finanzmärkte? Der Grat zwischen Gier und Vernunft scheint schmal.
Heute wird der weltweite Handel von Computern beherrscht. Sie kaufen und verkaufen in Millisekunden tausende Aktien, handeln selbstständig nach den Algorithmen, mit denen man sie gefüttert hat. An der Deutschen Börse steuert der sogenannte Hochfrequenzhandel knapp die Hälfte des Handelsvolumens bei, an den US-Börsen liegt der Anteil bei 70 Prozent.
Der Wimpernschlag eines Menschen dauert etwa 100 Millisekunden. Im Computerhandel ist das immer noch eine halbe Ewigkeit. Die schnellsten Rechner benötigen von der Übermittlung der Order über die Verarbeitung bis hin zur Rückmeldung an den Auftraggeber gerade einmal 0,3 Millisekunden.
Doch das System ist anfällig: Ein Börsenhändler in England soll den Dow Jones mittels einer speziellen Software manipuliert und Millionen Dollar damit verdient haben.
Wissenschaftler konnten einen Zusammenhang zwischen Gier als Persönlichkeitsmerkmal und riskantem Verhalten herstellen. In einer Studie haben sie herausgefunden, dass gierige Menschen Schwierigkeiten haben, aus Fehlern zu lernen und ihr Verhalten anzupassen.
Harald Lesch verfolgt diese Spur und zeigt die Evolution von Gier und deren Rolle bei der Entstehung von Finanzcrashs.
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